Technische Details

 

 


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Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen über Einsparpotentiale und technische Probleme, die bei der energetischen Sanierung von Gebäuden auftreten.

 

Die energetische Sanierung von Gebäuden kann nur dann erfolgreich sein, wenn das ganze Gebäude als ein System betrachtet wird, in dem die einzelnen Komponenten aufeinander abgestimmt sind. Folgende Komponenten sind zu berücksichtigen:

 

1.     Die Anlagentechnik               (Heizung, Lüftungsanlagen)

2.     Die Luftdichtigkeitshülle      (Zur Vermeidung von Wärmeverlusten durch aus- oder einströmende Luft)         und

3.     Die thermische Hülle             (Zur Verringerung des Wärmetransports durch die Wände etc.)

 

Einmal gemachte Fehler können nicht oder nur schwer beseitigt werden. Ein häufig gemachter Fehler ist Folgender:

        

Es wird an einer Fassade eine Dämmung gemäß der Energieeinsparverordnung, also ca. 16 cm Stärke montiert. Der U-Wert der Fassade (also der Wärmetransport durch die Wand) verringert sich dadurch von ca. 1,7 Watt/(qm*°Celsius) auf ca. 0,24. Dadurch lässt sich eine rechnerische Einsparung von etwa 100 kwh (=10 L Heizöl oder 10 m³ Erdgas) pro Jahr erreichen. Dieser Wert ist jedoch nicht ausreichend, um das Gebäude optimal zu dämmen. Hierzu wären Dämmstärken von 20 cm erforderlich. Es ist deshalb jetzt nicht mehr möglich, das Gebäude mit einem vertretbaren Aufwand optimal zu sanieren.

Blaue Berge.jpg

 

Grundsätzlich ist die Vorgehensweise zu einer optimalen Sanierung folgende:

 

1.     Zu Beginn der Sanierung muss das endgültige Ziel festgelegt werden. Hierzu ist eine Energiediagnose sehr hilfreich. Weiterhin müssen die einzelnen Sanierungsschritte in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht werden. Es hat sich dabei in vielen Fällen als sinnvoll erwiesen, zunächst defekte oder nicht voll funktionsfähige Komponenten zu ersetzen. Dies muss aber bereits in Hinsicht auf das endgültige Ziel geschehen.

     Dazu ein Beispiel: Muss ein Fenster ausgewechselt werden, so sollte das neue Fenster bereits den Anforderungen genügen, die im 1. Schritt festgelegt worden sind. Ein einfaches Auswechseln durch ein technisch gleichwertiges Fenster ist nicht ausreichend.

2.     Ist dies gemacht worden, kommt grundsätzlich einer Verbesserung der Luftdichtigkeit oder der Wärmedämmung die oberste Priorität zu. Die Anlagentechnik kann sinnvollerweise erst dann verändert werden, wenn die Energieverbräuche selbst gesenkt worden sind. Dies geschieht aus folgenden Grund:

     Die Leistung der Heizungsanlage incl. der Wärmespeicherung kann erst nach Abschluss aller Isolierarbeiten exakt beurteilt werden. Dies gilt insbesondere für die Art der Wärmebereitstellung, also die Leistungskurve im Tagesablauf. Um die Anlagentechnik darauf      hin auszulegen, müssen diese Erfahrungen aber vorliegen. Wird demgegenüber zuerst die Anlagentechnik verändert, muss die Heizung     auf eine größere Leistung ausgelegt werden und ist dann anschließend überdimensioniert.

     Dies gilt insbesondere auch für eine solare Heizungsunterstützung: Je niedriger die Leistungsabgabe im Tagesverlauf sein kann, desto    effektiver arbeitet eine solare Heizungsunterstützung.

 

 

Die grundsätzlichen Einsparpotentiale lassen sich folgendermaßen abschätzen:

         Bei heutigen Bestandsgebäuden ist ein Energieverbrauch von 250 kwh/(qm[Nutzfläche]*Jahr) realistisch (allerdings mit großen Abweichungen nach oben oder unten). Dieser Energieverbrauch kann durch Wärmedämmmaßnahmen auf Werte zwischen 50 bis 80 kwh abgesenkt werden. Der verbleibende Energiebedarf muss dann durch konventionelle oder regenerative Energien bereitgestellt werden. In vielen Fällen kann der der Restenergiebedarf rein regenerativ gedeckt werden, so dass ein Passivhaus realisiert werden kann.